Ein tödlicher Schmetterling: Das Esparsetten-Widderchen

By 30. April 2022Insekten
Das Esparsetten-Widderchen, auch Zygäne oder Krainer-Widderchen genannt, gehört zu den schönsten Schmetterlingen im Bereich Süd- und Mitteleuropa. Allerdings zählt er auch zu den Gefährlichsten. Warum das so ist, erfahren Sie in unserem Artikel Vorsicht bei diesem Schmetterling!
Zygaena carniolica

Der Mensch ist des Esparsetten-Widderchens größter Feind (Foto: Adobe Stock)

Merkmale

Die Raupe eines Esparsetten-Widderchens erreicht eine Körperlänge von 20 Millimetern, wohingegen der adulte Schmetterling bis zu 35 Millimeter lang werden kann. Mit einer Flügellänge von etwa 16 Millimetern sowie einer Flügelspannweite von ungefähr 40 Millimetern wirkt das Weibchen benannten Insekts größer als das Männchen. Aufgrund der charakteristischen 5 bis 6 roten Flecken auf seinen Vorderflügeln wird das Esparsetten-Widderchen im Volksmunde auch gerne Blutströpfchenfalter genannt. Diese Flecken haben einen weiß-gelben Rand, wohingegen die roten Hinterflügel des Falters schwarz umrandet sind. Im Raupenstadium des Schmetterlings befindet sich auf jedem Segment der Körperoberseite jeweils ein Fleckenpaar. Der gesamte bis zu 20 mm lange Körper der Raupe trägt Warzen, die mit harten Borsten versehen sind.

Fortpflanzung

Das Esparsetten-Widderchen durchläuft im Laufe seiner Entwicklung vier Stadien: Ei, Raupe, Puppe und adulter Schmetterling. Mit einer Lebenserwartung von maximal zwei Wochen ist es bereits unmittelbar nach dem Schlüpfen aus der Puppe geschlechtsreif und kann sich fortpflanzen. Dies erfolgt durch ein Einhaken des männlichen Begattungsorgans in den Hinterleib des Weibchens. Hierbei berühren sich die Falter jeweils mit dem Hinterleib und schauen in entgegengesetzte Richtung. Das Weibchen speichert den vom Männchen übertragenen Samen in einer sogenannten Begattungstasche und nutzt diese zu einem späteren Zeitpunkt für die Befruchtung ihrer gelegten Eier. Als Eiablageort dienen dem Weibchen insbesondere zwei Futterpflanzen: Die Esparsette sowie der gewöhnliche Hornklee. Kurz nach der Paarung legt der Falter dessen gelbliche Eier an die Unterseite der bodennahen Blätter benannter Pflanzen. Bereits wenige Tage später färben sich die Eier bräunlich und die Raupen schlüpfen. Diese überwintern bis ungefähr April oder Mai unter dem Laub der oberen Bodenschichten. Danach verpuppen sie sich zu einem glatten Kokon, hängend an einem Pflanzenstängel oder an Blättern und entwickeln sich innerhalb von zwei Wochen zu einem adulten Schmetterling. Nun ist er von Mai bis August auf sonnigen Magerwiesen mit Gebüsch oder lichtem Baumbestand zu beobachten.

Lebensweise

Das Leben des Esparsetten-Widderchens ist nach dem Schlüpfen aus dem Kokon geprägt durch eine ständige Suche nach Nektar und einem Partner oder einer Partnerin. Verwirrend mag sein, dass benannter Falter zoologisch betrachtet als nachtaktiv kategorisiert wird. Dies ist aber tatsächlich nicht korrekt: Ein Schmetterling dieser Art bevorzugt die Aktivität am helllichten Tage.

Mit einem trägen schwirrenden Flug gelingt es dem Esparsetten-Widderchen sich jeden Abend zu einer Sammelstelle seiner Artgenossen zu begeben, um mit ihnen gemeinsam dicht aneinandergereiht die Nacht zu überdauern. Forscher vermuten als Grund für eine solche „Parkstation“ auf hinausragenden Pflanzen die Geschlechterfindung. Auch der durch eine solche Ansammlung verstärkte Warneffekt vor potenziellen Feinden wird in Betracht gezogen.

Natürliche Feinde

In Anbetracht der Recherche über natürliche Fressfeinde des Esparsetten-Widderchens fällt auf, dass der Mensch wohlmöglich den größten Feind des Schmetterlings darstellt. Aufgrund der zunehmenden Verstädterung und der kohärenten Verarmung als auch Verstaubung der Landschaft sowie der allgegenwärtigen Verschmutzung durch diverse Giftstoffe wie etwa Pflanzenschutzmittel oder Dünger, zerstören wir Menschen den natürlichen Lebensraum der Tiere. Sie verhungern, weil wir ihren Futterpflanzen keinen Platz zum Überleben mehr bieten. Allein beim landwirtschaftlichen Düngen eines trockenen Magerrasens, sorgen wir innerhalb kürzester Zeit für einen Rückgang aller Pflanzenarten von etwa 80 bis 90 Prozent. Ganz zu schweigen von dem Ersetzen zahlreicher Wiesen mit riesigen Ein- oder Mehrfamilienhäusern.

Wie kann ich gegen das Aussterben des Schmetterlings wirken?

Das Esparsetten-Widderchen, sowie auch diverse andere Insektenarten, wären Ihnen zutiefst verbunden, wenn Sie helfen würden. Bevor Sie erschrecken: Es handelt sich nicht um eine verbindliche Spende, sondern lediglich einen praktischen Naturschutz, indem Sie entsprechende Nährblumen in Ihre Gärten pflanzen. Wir haben folgende Beispiele für Sie zusammengestellt: Sommerflieder, Echter Lavendel sowie Eisenkraut, Lippenblütler, Ziertabak, Rispige Flammenblume, Heckenkirschen oder Geißblätter, Rittersporne und noch viele mehr.

Aber Vorsicht: Umso höher die Anzahl dieser Schmetterlinge in Ihrem Garten, umso höher ist die Gefahr einer Vergiftung. Verhindern Sie deren Verirrung in Ihrem Zuhause und geben Sie Acht auf Ihren Verzehr von Speisen und Getränken im Garten, möglicherweise schnuppert ein Esparsetten-Widderchen daran.

Beratung bei Fragen rund um Insektenschutz

Ein Schutz gegen Insekten ist immer sinnvoll. Bei Fragen rund um die marktbesten Insektenschutzgitter, bewährte Methoden und Hintergrundinformationen stehen wir jederzeit an Ihrer Seite und freuen uns auf Ihre Nachricht über unsere Kontaktseite.