Vorsicht bei diesem Schmetterling!

By 17. April 2022April 24th, 2022Aktuelles
Das Esparsetten-Widderchen mag mit seinen rot gefleckten schwarzen Vorderflügeln zwar wunderschön aussehen, kann allerdings gefährlich für uns Menschen sein. Diese Art Schmetterling ist weit verbreitet in Deutschland und mit seinem giftigen Gewebe hochgiftig. Besonders für Säuglinge ist ein Verschlucken des Tieres lebensgefährlich!
Das Esparsetten-Widderchen zählt zu den schönsten, häufigsten aber auch giftigsten Insekten Deutschlands.

Das Esparsetten-Widderchen zählt zu den schönsten, häufigsten aber auch giftigsten Insekten Deutschlands (Foto: Adobe Stock)

Wo lebt der Schmetterling?

Das Esparsetten-Widderchen ist in Süd- und Mitteleuropa vertreten. Vor allem in Baden-Württemberg fühlt er sich aufgrund von sonnigen Trocken- und Magerrasen auf kalkhaltigen Böden sehr wohl. Die Landesanstalt für Umwelt bestätigt dessen große Population vom Schwarzwald bis zur Schwäbischen Alb sowie dem Neckar-Tauber-Land. Auf der ständigen Suche nach Blüten, verirrt sich ein Esparsetten-Widderchen allerdings gerne auch mal in unserem Zuhause.

Warum ist dieser Schmetterling so gefährlich?

Mit genügend Distanz zum Tier, selbst leichtem Berührungskontakt ist nicht zwangsweise von verheerenden gesundheitlichen Schäden auszugehen. Das Esparsetten-Widderchen kann weder beißen, noch stechen. Brenzlich wird es erst, wenn das Insekt unbemerkt auf dem Essen oder im Getränk landet: Das Verschlucken des Schmetterlings kann bei einem erwachsenen Menschen nämlich Kopfschmerzen, Übelkeit, oder sogar Tod herbeiführen. Noch wahrscheinlicher sind tödliche Folgen allerdings bei einem Säugling. Grund hierfür sind die im Gewebe des Widderchens enthaltene Cyanide. Diese sind chemische, sich von der Blausäure ableitende Bestandteile, die sich durch eine extreme Toxizität charakterisieren. Als wäre dies nicht genug, sorgen zudem Acethylcholin und Histamin für ein gesteigertes Schmerzempfinden, welches den Falter vor natürlichen Fressfeinden schützt. Nicht nur der adulte Schmetterling weist benannte Giftigkeit vor. Bereits im hellgrün bis gelblich gefärbten Raupenstadium verfügt er über einen außerordentlichen Selbstschutz. Die tödliche Wirkung erfolgt ab einer Aufnahme von 1 bis 2 mg Blausäure pro Kilo Körpergewicht in Form einer Blockade der Zellatmung, vergleichbar mit einem inneren Ersticken. Ein Esparsetten-Widderchen kann bis zu 0,2 mg beinhalten.

Wie erkenne ich das Esparsetten-Widderchen?

Aufgrund seiner traumhaften Erscheinungsweise gelang es dem Esparsetten-Widderchen 2008 in Deutschland sowie in Österreich als das „Insekt des Jahres“ gekürt zu werden. Zu verdanken hat er diese Ehre seinen glänzend-schwarzen Vorderflügeln, auf denen sich fünf bis sechs rote Flecken befinden sowie seinen kleineren rot-schwarz umrandeten Hinterflügeln.

Was kann ich tun?

Zunächst einmal gilt: Achtsamkeit und Distanz. Vor allem, wenn Sie Kleinkinder haben. Darüber hinaus, können natürlich auch Insektenschutzmaßnahmen rund um Ihr Eigenheim eine Risikominderung bewirken, da auf diese Weise dem Schmetterling keine Möglichkeit gewährt wird, kurz eben am Kuchen vom Vormittag zu schnuppern.

Tritt dennoch der unglückliche Fall eines Verschluckens des Insekts auf, so wird empfohlen, schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen, denn: Eine schnelle Behandlung mit Cyanid bindenden oder Cyanid abbauenden Substanzen kann lebensrettend sein.

Beratung bei Fragen rund um Insektenschutz

Ein Schutz gegen Insekten ist immer sinnvoll. Bei Fragen rund um die marktbesten Insektenschutzgitter, bewährte Methoden und Hintergrundinformationen stehen wir jederzeit an Ihrer Seite und freuen uns auf Ihre Nachricht über unsere Kontaktseite.