Neue Welle: Hanta-Virus-Infektionszahlen in Baden-Württemberg steigen rasant

By 13. Juli 2021April 17th, 2022Aktuelles
Die harten Lockdowns und der lange kalte Winter sind um, Menschen zieht es aktuell vermehrt nach Draußen. Unglücklicherweise zirkuliert dort nicht nur Covid-19, sondern in diesem Jahr besonders auch der Hanta-Virus. Die Gefahr lauert im Wald und im Garten.
Übertragen wird das Hanta-Virus über den Speichel, Urin oder Kot von infizierten Nagetieren – in Baden-Württemberg ist vor allem auf Rötelmäuse Acht zu geben. Mit der Zeit zerfällt ihr Kot zu Staub, welcher durch schnelle Schritte durch das Laub oder einfach nur Fahrrad fahren aufgewirbelt wird und so in unsere Lunge gelangen kann. Über die Lunge bahnen sich die Hanta-Viren ihren Weg ins Blut. Dann dauert es nur noch ungefähr 2 Wochen bis die Krankheit ausbricht. Die Tiere selber dienen nur als Träger der Viren, erkranken selber allerdings nicht.
Eine Rötelmaus im Garten

Die Rötelmaus kann das Hantavirus auf Menschen übertragen. (Foto: Adobe Stock)

Baden-Württemberg zählt zu den Top-Risikogebieten

Das Hanta-Virus ist weltweit verbreitet. Es kursiert lieber in ländlichen als in städtischen Gebieten. Vor allem im Südwesten Deutschlands, wo es viele Regionen mit Buchenwald zu finden gibt, herrscht eine hohe Ansteckungsgefahr. Hauptsächlich jedoch tritt das Virus in Baden-Württemberg auf. In Rheinlandpfalz und im Saarland hingegen wurden eher selten Infektionen erfasst.

Warum hier?

Grund für das vermehrte Auftreten der Infektion in Baden-Württemberg in diesem Jahr ist die Tatsache, dass 2020 für die Forstwirtschaft ein sogenanntes Mastjahr mit vielen Bucheckern war. Ein Jahr solcher Art bietet Nagetieren, wie etwa den Rötelmäusen, reichlich Nahrung und gute Fortpflanzungsbedingungen, weshalb es aktuell besonders viele Mäuse sowie auch Hanta-Infektionen gibt. Das Landesgesundheitsamt verzeichnete bis Juni dieses Jahres bereits 948 Infektionen, was deutlich mehr entspricht als im letzten Hantavirus-Jahr 2019, wo es ebenfalls viele Erkrankungen gab.

Symptome

Die Symptome und der Verlauf der Hantavirus-Infektion hängen davon ab, von welchem Virustyp man betroffen ist. Der Erreger ist also unterschiedlich gefährlich und kann verschiedene Krankheitsbilder auslösen. Patienten klagen oft über hohes Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, Bauchschmerzen, starke Kopfschmerzen, eine geschwächte Sicht sowie eine erhöhte Lichtempfindlichkeit. Die finale Diagnose lässt sich durch ein Blutbild stellen. Wird die Infektion jedoch zu spät erkannt, kann es in seltenen Fällen zu akutem Nierenversagen kommen. Die Inkubationszeit beim Hanta-Virus beträgt meist 2 bis 4 Wochen. Sie kann jedoch auch zwischen 5 und 60 Tagen schwanken

Beim Verdacht auf eine Hantavirus-Infektion wird dringendst empfohlen, sich an eine Arztpraxis oder das Gesundheitsamt zu wenden. Die Infektion oder der Verdacht darauf ist nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtig.

Ist eine Übertragung von Menschen und Haustieren möglich?

Bei dem in Europa zirkulierenden Hanta-Virustyp ist eine Übertragung von Mensch zu Mensch vermutlich nicht möglich. Über Haustiere wie Hund oder Katze sowie über Mücken oder Zecken können wahrscheinlich ebenfalls keine Viren übertragen werden.

Wie kann man sich schützen?

Eine Impfung oder ein Medikament existiert leider noch nicht. Es wird jedoch empfohlen folgende Maßnahmen zu beherzigen: Bekämpfen Sie Nagetiere, die sich in Ihrem Keller, Schuppen oder auf dem Dachboden eingerichtet haben. Optimal sind das Anbringen von Insektenschutzgittern und Lichtschachtabdeckungen, um das Eindringen der Mäuse zu verhindern. Zusätzlich sollte auf ausreichende Hygiene wie etwa regelmäßiges Händewaschen geachtet werden. Beim Putzen des Gartenschuppens oder der Garage, sollte am besten eine FFP3-Maske getragen werden, um den aufwirbelnden Staub nicht einatmen zu müssen. Entsorgen Sie außerdem Abfälle in verschließbaren Mülleimern, um leicht gefundenes Fressen für die Tiere zu vermeiden.

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