
Die Asiatische Riesenhornisse - gefürchtet für ihre Größe und Stärke, aber auch faszinierend für ihre komplexen Sozialstrukturen (Foto: Adobe Stock)
Herkunft und Verbreitung
Die asiatische Riesenhornisse ist in ihrer ursprünglichen Heimat, den Wäldern Ostasiens, ein wichtiger Bestäuber und ein Teil des ökologischen Gleichgewichts. Allerdings hat sie sich in den letzten Jahren in einigen Ländern außerhalb ihrer Heimat ausgebreitet, darunter auch in Europa. Die erste Entdeckung einer asiatischen Riesenhornisse in Deutschland wurde im Jahr 2014 in einem Garten im Saarland gemacht. Seitdem wurden weitere Sichtungen in verschiedenen Teilen Deutschlands gemeldet, darunter in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.
Zusammenarbeit und Hierarchie
Die asiatische Riesenhornisse ist bekannt für ihre komplexen Sozialstrukturen, die eng mit ihrer Lebensweise als Kolonie verbunden sind. Diese Wespen leben in großen Gruppen, die aus tausenden von Individuen bestehen können und sich in Hierarchien unterteilen.
Die Königin ist das dominante Individuum in der Kolonie und ihre Hauptaufgabe besteht darin, Eier zu legen und die Entwicklung der Larven zu kontrollieren. Die Vielzahl an Arbeiterinnen übernehmen die meisten anderen Aufgaben wie Nahrungssuche, Nestbau und Verteidigung der Kolonie.
Die asiatische Riesenhornisse hat auch eine besondere Art von Arbeiterinnen, die als „Scouts“ bezeichnet werden. Scouts werden in der frühen Phase des Nestbaus geboren und sind für die Suche nach geeigneten Orten für den Bau des Nests verantwortlich. Sie fliegen in einem Radius von mehreren Kilometern um das Nest herum und suchen nach geeigneten Orten für den Nestbau. Sobald sie einen geeigneten Ort gefunden haben, kehren sie zur Kolonie zurück und informieren den Rest der Kolonie über den Fund.
Die Verteidigung der Kolonie gegen Eindringlinge, insbesondere gegen andere Hornissenarten und Bienen, ist eine wichtige Aufgabe für die Arbeiterinnen. Sie sind in der Lage, aggressive Angriffe auf Eindringlinge durchzuführen, indem sie sie mit ihren Stacheln stechen und chemische Botenstoffe aussenden, um andere Arbeiterinnen zu alarmieren.
Die männlichen asiatischen Riesenhornissen spielen eine eher untergeordnete Rolle in der Kolonie. Sie werden von der Königin im Frühjahr gezielt produziert, um sich mit den Jungköniginnen zu paaren. Nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt haben, sterben die meisten männlichen Hornissen schnell ab.
Anders als bei anderen sozialen Insekten wie Bienen und Ameisen haben die männlichen asiatischen Riesenhornissen keine anderen spezifischen Aufgaben in der Kolonie. Sie beteiligen sich nicht an der Nahrungssuche oder dem Nestbau und haben keinen Stachel, um die Kolonie zu verteidigen. Stattdessen leben sie nur für kurze Zeit, um ihre einzige Aufgabe der Paarung mit den Jungköniginnen zu erfüllen, bevor sie sterben.
In der Natur sind die männlichen Hornissen eine wichtige Komponente für die Fortpflanzung der Art, da sie dazu beitragen, die genetische Vielfalt innerhalb der Population zu erhöhen. Obwohl sie keine bedeutende Rolle innerhalb der Kolonie spielen, sind sie dennoch ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems und tragen zur Gesundheit der asiatischen Riesenhornissenpopulation bei.
Insgesamt sind die komplexen Sozialstrukturen der asiatischen Riesenhornisse ein bemerkenswertes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit und Intelligenz von sozialen Insekten. Ihre Fähigkeit, in großen Gruppen zu arbeiten und effektiv zu kommunizieren, hat dazu beigetragen, dass sie in der Natur erfolgreich sind.
Eine Bedrohung für die heimische Tierwelt
Die asiatische Riesen-Hornisse ernährt sich von Insekten, insbesondere von Honigbienen. Sie ist in der Lage, innerhalb weniger Stunden ein Bienenvolk zu dezimieren. Eine einzige Riesen-Hornisse kann bis zu 60 Bienen pro Minute töten. Dies hat ernsthafte Auswirkungen auf die Bestäubung von Pflanzen und die Honigproduktion. Außerdem stellt die Riesen-Hornisse eine Bedrohung für andere Insektenarten dar, die Teil des natürlichen Ökosystems sind.
Auswirkungen auf Mensch und Tier
Die asiatische Riesen-Hornisse ist äußerst aggressiv und kann auch ohne Provokation angreifen. Sie nutzt ihre starken Mandibeln, um Feinde zu attackieren und zu töten. Ihr Gift ist für Menschen und Tiere gefährlich und kann zu starken Schmerzen, Schwellungen und im schlimmsten Fall sogar zu einem anaphylaktischen Schock führen.
Bekämpfung
Um die Ausbreitung der asiatischen Riesenhornisse in Deutschland zu bekämpfen, gibt es verschiedene Strategien. Eine Möglichkeit ist die Suche nach Nestern und ihre Zerstörung. Dazu müssen jedoch Experten eingesetzt werden, da das Entfernen der Nester aufgrund des aggressiven Verhaltens der Hornissen durchaus gefährlich sein kann. Eine weitere Möglichkeit ist die Aufstellung von Fallen, um die Hornissen zu fangen. Auch hier ist es wichtig, dass dies von Experten durchgeführt wird, um sicherzustellen, dass keine anderen Insekten gefangen werden. Es gibt auch Forschungsprojekte, die darauf abzielen, die asiatische Riesenhornisse mit Hilfe von Pheromonen zu bekämpfen.
Prävention
Um die Ausbreitung der asiatischen Riesenhornisse in Deutschland zu verhindern, ist es wichtig, aufmerksam zu sein und verdächtige Insektenfunde zügig zu melden. Die Hornissen bauen ihre Nester normalerweise in hohen Bäumen oder Gebäuden, aber sie können auch in Bodennähe oder in Gärten vorkommen. Es ist wichtig, nicht zu versuchen, ein Nest selbst zu entfernen, sondern sich an Experten zu wenden.
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